Nach der erfolgreichen Restaurierung des Küstenüberflutungsmoores „Karrendorfer Wiesen“, das Teil des weitläufigen Naturschutzgebietes “Insel Koos, Kooser See und Wampener Riff” ist, stellte sich während der regelmäßigen Brutvogelmonitorings heraus, dass insbesondere die vorgelagerte Insel Koos ein besonders schützenswertes Brutgebiet für viele gefährdete Limikolenarten ist. Auf dem Festland stellen Prädatoren wie Füchse, Marderhunde, Waschbären und Dachse eine akute Bedrohung für brütende Vögel dar. Die kleine Insel Koos im Greifswalder Bodden mit nur einem schmalen Landzugang bietet das große Potenzial, eine relativ ungestörte Zuflucht während der Brutphase zu sein.
Neben der Verbesserung der Biotopeigenschaften und der Fallen- sowie Ansitzjagd durch ein Jägerteam müssen vor Allem die Tor- und Zaunanlage auf der Insel aufgebessert werden – eine Maßnahme, die Brutvögeln langfristig Schutz vor Raubsäugern bietet und damit zur Stabilisierung vieler akut gefährdeter Wat- und Wasservogelpopulationen in dem Naturschutzgebiet beiträgt.
Dank der Unterstützung von Klaus Tamm und der Aufwind gGmbH können Planung und Umbau der Anlage bis zur nächsten Brutphase umgesetzt werden. Insbesondere die in Mecklenburg-Vorpommern stark gefährdeten Arten Rotschenkel (Tringa totanus), Kiebitz (Vanellus vanellus) und Austernfischer (Haematopus ostralegus) sowie Flussregenpfeifer (Charadrius dubius) und Sandregenpfeifer (Charadrius hiaticula), Brandgans (Tadorna tadorna) und Säbelschnäbler (Recurvirostra avosetta) werden von der raschen Umsetzung dieser Maßnahme profitieren.