Freizeitspaß am Palmer Ort UND die Natur schützen

Machbar? Na klar!

Ein wunderschönes Naturschutzgebiet am südlichsten Zipfel Rügen

Der Sommer ist da. Und mit ihm die Lust am und im kühlen Nass zu verweilen und die Natur der Küstenlandschaft zu genießen. So auch am Palmer Ort. Unter dem Schirm der vor etwa siebzig Jahren gepflanzten Kiefern wachsen hier mittlerweile junge Ahorne, Buchen und Ulmen heran.

Der Strandwallbereich mit seiner Dünenabfolge ist als Flächennaturdenkmal ausgewiesen, um den natürlichen Küstenlebensraum mit seinen angepassten Arten zu schützen. Eigentümerin der Naturschutzflächen am Palmer Ort ist u. a. die Michael Succow Stiftung, welche das 40 Hektar große Gebiet im Jahr 2011 aus dem Eigentum des Bundes als Fläche des Nationalen Naturerbes übertragen bekam.

Succow Stiftung bittet Besucher*innen um Respekt vor der Natur

Damit der Besucherverkehr nicht die Dünenvegetation beeinträchtigt, gestaltet die Succow Stiftung vor Ort Wege um, zieht Zäune und informiert die Öffentlichkeit über korrektes Verhalten im Schutzgebiet.

„In den Sommermonaten zieht es viele Menschen raus an die Ostsee zum Palmer Ort. Wir teilen die Freude an sommerlichen Strandaktivitäten, bitten aber um Respekt für den Küsten- und Dünenschutz sowie die dafür vorhandenen Leiteinrichtungen und nicht zuletzt für unsere damit verbundene Arbeit“, so Stiftungsflächenbetreuerin Dana Schacht.

Denn trotz Naturdenkmal-Status wird verbotenerweise auf dem Dünenwall in der Dünenvegetation gezeltet, sonnengebadet und Feuer gemacht, so dass der vorhandene Leitzaun regelmäßig repariert und erweitert werden muss. Die Unvernunft mancher macht auch vor dem Zerschneiden des Zaundrahtes oder vor dem Zerstören von Informationstafeln nicht halt. Auch an anderen Stellen in direkter Nähe zum Kiefernwald sind regelmäßig Reste von Feuerstellen zu finden, was unbedingt, auch im Sinne des Brandschutzes zu vermeiden ist.

Denn nur durch ihr eigenes rücksichtsvolles Verhalten können die Besucher*innen zum Erhalt des Küstenlebensraums und typischer Arten des Ostseestrands beitragen. „Vielfach sind die Reaktionen auf unsere Naturschutzarbeit vor Ort aber auch sehr positiv, wenn wir beispielsweise erklären, dass diese notwendigen Maßnahmen zum Schutz des Dünenwalls – einem besonderen Habitat – getroffen werden, um seltene Tier- und Pflanzenarten zu schützen“, so Dana Schacht.

Welche Arten werden durch rücksichtsvolles Verhalten am Palmer Ort geschützt?

Die Vorkommen der einst häufigen Salzmiere, Stranddistel und Strand-Grasnelke an der Ostseeküste gingen in den letzten Jahren stark zurück. Die salztoleranten Pflanzen stehen mittlerweile als seltener werdende bzw. gefährdete Arten auf der Roten Liste. Unseren Küstenvögeln geht es ähnlich. Sandregenpfeifer sind in Mecklenburg-Vorpommern aktuell vom Aussterben bedroht und Zwergseeschwalben als stark gefährdet gelistet. Die Strandbrüter sind wie viele andere Arten auch auf ungestörte Küstenabschnitte angewiesen.

Wie verhält man sich im Naturschutzgebiet richtig?

Das Verhalten an der Küstenlandschaft ist nicht kompliziert: Wege nutzen oder am wassernahen, vegetationsfeien Bereich spazieren, nicht auf die Dünen treten, seinen Müll wieder mit nach Hause nehmen, Hunde gehören an die Leine, Pflanzen vor Ort wachsen lassen und nicht pflücken und Feuer machen und Campen sowie Zelten sind sowieso absolut tabu.