Myanmar / Indawgyi-See

Nachhaltige Regionalentwicklung, partizipatives Management natürlicher Ressourcen und Förderung von Zivilgesellschaft im ländlichen Raum durch Biosphärenreservatsentwicklung

Der Indawgyi-See und seine Region im Norden von Myanmar sind ein Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung und wichtig für den Schutz von Wald und Biodiversität. Das Gebiet stellt die Lebensgrundlage für ca. 50.000 Menschen dar. Die Bevölkerung am Indawgyi-See ist stark von den natürlichen Ressourcen der Region abhängig. Auch durch die politische Öffnung des Landes ändert sich die Ressourcennutzung und führt zu einer immer stärkeren Degradierung von Wäldern, Fischbeständen und Gewässern.

Bereits von 2014-2016 hat die Succow Stiftung gemeinsam mit ihrem Partner Fauna und Flora International (FFI) ein Projekt zur Nominierung des Indawgyi-Sees als Biosphärenreservat durchgeführt und Prozesse zu partizipativem Schutzgebietsmanagement, nachhaltiger Landnutzung und Demokratisierung der Ressourcennutzung angestoßen. 2017 wurde der Indawgyi-See von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt.

Die Succow Stiftung entwickelte von 2019-2023 gemeinsam mit FFI und den lokalen zivilgesellschaftlichen Gruppen diese Prozesse weiter und trug sie in die Breite: Eine naturnahe Waldwirtschaft, der Brennholzanbau einheimischer Arten und Agroforstwirtschaft haben den Waldanteil auf 1.647 ha degradierten Waldflächen in der Pufferzone erhöht.

Da der Reisanbau ein Schlüssel sowohl für die Ökologie des Sees als auch die Lebensgrundlage der Bevölkerung ist, hat das Projekt Reisbauer*innen bei der Umstellung auf ökologischen Anbau sowie bei der Zertifizierung und Entwicklung von Wertschöpfungsketten unterstützt. Mehr als 300 Reisbauer*innen praktizieren jetzt ökologischen Anbau.

Auch der Bau von 160 Kleinkläranlagen und dörfliche Abfallwirtschaft wurden gefördert. Die Maßnahmen reduzieren den Nährstoffeintrag in den See und erhalten Habitate für Wasservögel wie Saruskraniche und asiatische Klaffschnabelstörche.

Um lokale Wertschöpfung aus dem internationalen Tourismus zu ermöglichen, wurde gemeindebasierter Ökotourismus gefördert, z. B. durch die Entwicklung einer Community-Lodge und Trainings zur Professionalisierung der lokalen Ökotourismusgruppen.

Gemeinsam mit dörflichen Fischereikomitees und der Fischereibehörde wurde die Umsetzung der partizipativen Regulierung der Fischerei begleitet.

Im gesamten Projekt lag der Schwerpunkt auf der Entwicklung der lokalen zivilgesellschaftlichen Organisationen wie Gemeindewaldverbänden, Ökotourismusgruppen und Ökolandbauvereinen als starke Partner*innen im Management des Biosphärenreservats. Dies hat sich auch nach dem Militärputsch als besonders wichtig erwiesen.

Das Vorhaben wird von der Succow Stiftung gemeinsam mit Fauna und Flora International (FFI) und lokalen zivilgesellschaftlichen Gruppen umgesetzt.

Finanziert wird das Projekt vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Nachhaltige Regionalentwicklung, partizipatives Management natürlicher Ressourcen und Förderung von Zivilgesellschaft im ländlichen Raum durch Biosphärenreservatsentwicklung

Ort: Indawgyi-See, Myanmar

Laufzeit: 11/2019 - 05/2023

Kirsten Meuer (Foto: Ph. Schroeder)
Projektkoordination

Kirsten Meuer
Expertise: Biosphärenreservate, Partizipation, Schutzgebietsmanagement

kirsten.meuer[at]succow-stiftung.de


Tel Tel +49 3834 83542 19