Zentralasien

One Health für den Naturschutz in Zentralasien

Hintergrund:

Das Risiko von Zoonosekrankheiten in Zentralasien nimmt durch den Verlust der biologischen Vielfalt und die veränderten Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Wildtieren stetig zu. Krankheitsrisiken stellen eine wachsende Bedrohung für die menschliche Gesundheit und das Überleben der Arten dar. Ein One-Health-Ansatz ist daher von entscheidender Bedeutung, um Risikoquellen zu erkennen und zu verringern und der Ausbreitung von Krankheiten proaktiv entgegenzuwirken. Dem Naturschutz kommt dabei eine Schlüsselrolle zu.

Ziel:

Übergeordnetes Projektziel ist die Prävention von Zoonosen durch die Ausweitung und Verbesserung von Schutzgebieten und weiteren flächenbezogenen Schutzmaßnahmen (OECMs) in Zentralasien. Das Projekt umfasst dabei drei thematische Schwerpunkte: (i) Natur- und Landschaftsschutz, (ii) Management wildlebender Tierarten zur Erhaltung und Gesundheit von Mensch und Umwelt, sowie (iii) die Förderung von Guter Regierungsführung (Good Governance), Rechtsstaatlichkeit und transparenten Institutionen.

Foto: Southern Ustyurt Nationalpark

One Health in Nature Conservation – Enhancing landscape resilience to zoonotic disease emergence by consolidating nature conservation systems in Central Asia

Ort: Zentralasien

Laufzeit: 02/2024 – 12/2029

Umsetzung:

Im Rahmen der von der IUCN koordinierten One-Health Initiative setzt ein breit aufgestelltes nationales und internationales Projektkonsortium, unterstützt durch politische Partnerinstitutionen aller fünf zentralasiatischen Länder, ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Verhinderung des Auftretens und der Verbreitung von Zoonosen in Zentralasien um.

Ziel des Arbeitspaket I ist es, ein gut vernetztes regionales System an Schutzgebieten und OECMs zu entwickeln, das die biologische Vielfalt sichert, als natürliche Barrieren gegen Zoonoseausbrüche wirkt und einen Beitrag zum Klimaschutz leistet.

Die Succow Stiftung setzt hier u.a. folgende Maßnahmen in ihren Hauptzielländern Kasachstan, Turkmenistan und Usbekistan um:

  • Bewertung der Management-Effektivität ausgewählter Schutzgebiete;
  • Update von Managementplänen ausgewählter Schutzgebiete;
  • Erstellung von Monitoring-Leitfäden;
  • Durchführung von Trainings zum Monitoring;
  • Erstellung eines transnationalen Managementplans für das UNESCO Weltnaturerbe Cold Winter Deserts of Turan;
  • Unterstützung der grenzüberschreitenden Nominierung der Schutzgebiete Surkhan (Usbekistan) und Koytendag (Turkmenistan) als UNESCO Weltnaturerbe;

Die Maßnahmen orientieren sich dabei an dem IUCN Green List Standard, einem weltweiten „Goldstandard“ für das Management von Schutzgebieten, Landschaften und Biodiversität.

Das Arbeitspaket II soll das Monitoring wildlebender Tierarten in Zentralasien und damit die Position zur Bewertung potenzieller Ausbrüche und Übertragungsrisiken von Zoonosekrankheiten verbessern.

Maßnahmen der Succow Stiftung sind u.a.:

  • Biodiversitäts-Expeditionen in Kasachstan, Turkmenistan und Usbekistan;
  • Maßnahmen zur Verbesserung der Konnektivität der Schutzgebiete im Dreiländereck Süd-Ustjurt zwischen Kasachstan, Turkmenistan und Usbekistan;

Bei der Umsetzung der Maßnahmen werden Synergien mit laufenden Projekten genutzt, die die MSF derzeit gemeinsam mit der GIZ in Zentralasien umsetzt (ILUCA-Projekt, EcoAral-Projekt). Ebenso wird auf Projektergebnissen von der Central Asian Desert Initiative (CADI) aufgebaut.

Zu den internationalen Partnern gehören neben der MSF das Sekretariat des Übereinkommens über wandernde Arten (CMS), das UNEP World Conservation Monitoring Centre (WCMC) und die Zoological Society of London (ZSL). Nationale Partner in den Zielländern sind CAMP Alatoo in Kirgisistan, das Zoologische Institut Kasachstans, das Institut für Zoologie der Usbekischen Akademie der Wissenschaften und die Tadschikische Naturstiftung.

Das Vorhaben wird aus Mitteln der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) der Deutschen Bundesregierung finanziert. Das Projekt wird von der IUCN koordiniert und gemeinsam umgesetzt mit einem Konsortium bestehend aus nationalen und internationalen Partnern, unterstützt durch politische Institutionen aller fünf zentralasiatischen Länder.

Christian Welscher (c) Ph. Schröder
Projektkoordination

Christian Welscher
Expertise: Internationale Umwelt- und Naturschutzkooperation, Schutzgebietsmanagement

christian.welscher[at]succow-stiftung.de


Tel +49 3834 83542 36