Mongolei

Durchführung der Machbarkeitsstudie zur Welterbenominierung der ostmongolischen Steppe 

Hintergrund

Der außergewöhnlich hohe Grad an Ursprünglichkeit und die weltweit bedeutende Artenvielfalt der Mongolei erfordern den Erhalt ausgedehnter Landschaften in einer Zeit, in der der anthropogene Druck zunimmt. Während das Biom der gemäßigten Steppen eines der am stärksten anthropogen veränderten und gleichzeitig eines der am wenigsten geschützte der Welt ist, sind die Steppen der Mongolei bis heute in weitgehend naturnahem Zustand. Sie beherbergen das vollständige Inventar einheimischer Arten. Gleichzeitig sind die Steppen eine wichtige Lebensgrundlage der mongolischen Bevölkerung, die von der wandernden Weidewirtschaft leben. Sowohl Flora und Fauna als auch die Lebensgrundlagen der Lokalbevölkerung sind jedoch durch zunehmende Rohstoffgewinnung, Transportinfrastruktur und Überweidung bedroht.

Das Projekt

Das übergeordnete Ziel des Projekts war es, zum Erhalt besonders wertvoller Ökosysteme der gemäßigten Steppen der Ostmongolei beizutragen, indem sie in die Liste der Weltnaturerbegebiete aufgenommen werden. Der erste Schritt auf diesem Weg war die Durchführung einer umfassenden Machbarkeitsstudie, in der die Perspektiven für eine erfolgreiche Nominierung bewertet wurden.

Das Projekt wurde erfolgreich umgesetzt und die Ergebnisse auf einem Projektabschlussworkshop an das Mongolische Ministerium für Umwelt und Tourismus sowie andere Partnerorganisationen präsentiert:

Die Studie hat gezeigt, dass das vorgeschlagene Gebiet großes Potenzial für die Erfüllung der Kriterien (ix) und (x) der Welterbe-konvention als serielles Property aufweist. Die auf der vorläufigen Liste vorgeschlagenen fünf Schutzgebiete bilden eine gute Grundlage zur Nominierung, sollten jedoch durch vier zusätzliche Gebiete ergänzt werden. Somit wird vorgeschlagen den letzten einzigartigen Steppen der Erde, mit einer Größe von ca. 2,88 Mio. ha eine stärkere Sichtbarkeit- und verbesserten Schutz durch die Welterbekonvention zu geben. Es könnte die letzte Chance sein, sie vor weiteren Bedrohungen und Verlusten zu bewahren.

Gazellen in der ostmongolischen Steppe (c) Gankhuyag Purev-Ochir

Nominierung zu UNESCO-Welterbe

Machbarkeitsstudie zu Ostmongolischen Steppen

Ort: Mongolei

Laufzeit: 08.2019 - 04.2021

Nika Malazonia (Foto: Ph. Schroeder)
Projektkoordination

Nika Malazonia
Expertise: Schutzgebietsmanagement, Biosphärenreservate, Welterbe

nika.malazonia[at]succow-stiftung.de


Tel +49 3834 83542 19

Das übergeordnete Ziel des Projekts ist es, zur Erhaltung besonders wertvoller Ökosysteme der Gemäßigten Steppen der Ostmongolei beizutragen, indem sie in die Liste der UNESCO Weltnaturerbegebiete aufgenommen werden. Es wird erwartet, dass die internationale Anerkennung zur größeren Sichtbarkeit und zum besseren Schutzes der Gemäßigten Steppen beiträgt. Der erste Schritt auf dem Weg zu einer erfolgreichen Nominierung ist die Durchführung einer umfassenden Machbarkeitsstudie, in der die Potenziale und Perspektiven für eine erfolgreiche Nominierung bewertet werden.

Über die Machbarkeitsstudie hinaus wurden durch das Projekt weitere wichtigen Ergebnisse erzielt:

  1. Sensibilisierung für die Werte der ostmongolischen Steppe auf nationaler, aber auch globaler Ebene;
  2. Erhöhtes Verständnis der mongolischen Partner über die Bedeutung der Welterbe Nominierung für einen verbesserten Schutz und Erhaltung;
  3. Sehr hohe Chancen für die erfolgreiche Welterbe-Nominierng der Ostmongolischen Steppe und Entscheidung über die Fortsetzung der Arbeiten zur Nominierung;
  4. Stärkung des Netzwerks von Interessengruppen, die bereit sind, zum Nominierungsprozess beizutragen;
  5. Definierte Welterbekriterien und vorläufig genehmigte Form des vorgeschlagenen seriellen Property;
  6. Gute Grundlage für das zukünftige Nominierungsdossier, das durch Studien und Bewertungen im Machbarkeitsstudienbericht bereitgestellt wird;
  7. Identifizierung von Wissenslücken und Formulierung von Fragen, die während des Nominierungsprozesses beantwortet werden sollen.

Das Projekt wurde bei der Michael Succow Stiftung und der Partnerorganisation – Mongolian Bird Conservation Center durchgeführt und aus Mitteln des Beratungshilfeprogramms (BHP) in den Ländern Mittel- und Osteuropas, des Kaukasus und Zentralasiens sowie in anderen Nachbarländern der Europäischen Union des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gefördert. Es wird vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) und dem Umweltbundesamt (UBA) betreut.