PaludiZentrale – Koordination und Wissensbündelung für Modellvorhaben mit Paludikultur

Die Wiedervernässung von Mooren hat sich zu einer wesentlichen Strategie im Kampf gegen den Klimawandel entwickelt. Allein in Deutschland müssten jährlich weit mehr als 50.000 ha Moor wiedervernässt werden, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen.

Die bisherige Nutzung der Moore kann mit einer Wiedervernässung in der Regel nicht aufrechterhalten werden. Das Greifswald Moor Centrum forscht deshalb seit den 1990er Jahren an Nutzungsalternativen wie etwa dem Anbau von Röhrichtpflanzen zur Herstellung von Bau- und Dämmstoffen, der Anzucht von Torfmoosen zur Verwendung im Gartenbau als Torfersatzprodukt oder der Beweidung mit Wasserbüffeln auf Nasswiesen. In zahlreichen Projekten werden derzeit verschiedene solcher Paludikulturen – produktive Nutzungsverfahren auf nassen Moorstandorten – erprobt, bundesweit und international. Fünf vom Bundeslandwirtschaftsministerium geförderte Modell- und Demonstrationsvorhaben für Paludikultur und vier vom Bundesumweltministerium geförderte Pilotvorhaben Moorbodenschutz (Pilotvorhaben Moorschutz | Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) (z-u-g.org) sind nun zu einem „Paludinetz“ zusammengeschlossen. Koordiniert durch die sogenannte PaludiZentrale unter der kooperativen Leitung von Thünen-Institut und Greifswald Moor Centrum werden diese 10-Jahres-Projekte wissenschaftlich begleitet und beraten. Erfahrungen und Erkenntnisse werden geteilt und Fortbildungen organisiert, Methoden und Daten vereinheitlicht und gemeinsam ausgewertet. Die Michael Succow Stiftung arbeitet dabei am Thema Kommunikation und Wissenstransfer.

  • Fragen des Anbaus, der Verwertung und Vermarktung der Kulturen
  • Auswirkungen auf die Treibhausgasbilanz, auf Biodiversität, Hydrologie und Böden.
  • Fragen der Kooperation und Kommunikation: Denn die Umstellung auf Paludikultur hat Auswirkungen auf und erfordert die Kraft und Zustimmung von zahlreichen unterschiedlichen Akteursgruppen wie Flächenbesitzer und Landwirtinnen, Wasser- und Bodenverbände, Verarbeiter, Vermarkterinnen, Nachbarn, Kommunen – um nur einige zu nennen.  Aufgabe der Succow Stiftung, in enger Zusammenarbeit mit der Universität Greifswald, ist die Koordination des Wissenstransfers an unterschiedliche Zielgruppen, die externe Vernetzung sowie die Erfassung und Weiterentwicklung hilfreicher Kommunikationsansätze zwischen den beteiligten Akteur*innen und übergreifend in Richtung Öffentlichkeit. Die Stiftung leitet eine AG Kommunikation, in der Mitarbeitende der Modell- und Pilotvorhaben sich austauschen können, fortgebildet und beraten werden.

PaludiZentrale – Koordination und Wissensbündelung für Modellvorhaben mit Paludikultur

Ort: Deutschland
Laufzeit: 2023 - 2032

Inga Lutosch (Foto: Privat)
Projektkoordination

Inga Lutosch

inga.lutosch[at]succow-stiftung.de


Tel +49 3834 83542 41

Die PaludiZentrale ist ein Verbundprojekt des Johann Heinrich von Thünen-Instituts (Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei), der Universität Greifswald und der Michael Succow Stiftung. Es wird gefördert aus dem Sondervermögen Klima- und Transformationsfonds durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Projektträger ist die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR) e.V.