Wie an jedem Frühlingstag wird er seinen Garten mit wachem Blick durchstreifen. Jeden Tag sprießen neue Knospen, das Gras wächst kräftig. Auf der Suche nach solch sattem Grün ziehen auch die riesigen Herden Mongolischer Gazellen (Procapra gutturosa) durch die Steppen im Osten der Mongolei. Tausende Kilometer im Jahr wandern sie den unregelmäßigen Niederschlägen im Frühjahr und Sommer nach. Dabei bewegt sich eine Gazelle in ihrem Leben auf einem Gebiet von etwa 100.000 km2.
Doch der Ausbau von bspw. Ölfeldern und der Infrastruktur schränkt ihren Lebensraum immer weiter ein. Das gefährdet nicht nur die Gazellenpopulation, sondern das gesamte Ökosystem! Denn die Tiere mit dem blass-orangenen Fell spielen eine Schlüsselrolle als wandernde Verteiler von Nährstoffen und Saatgut. Darüber hinaus halten sie die Steppe offen, wovon etwa bodennistende Brutvögel profitieren.
Eine Ernennung zum UNESCO-Naturerbe könnte weitere drastische räumliche Einbußen verhindern. Im Januar 2024 hat die Mongolische Regierung mit Unterstützung der Succow Stiftung ein entsprechendes Nominierungsdossier eingereicht. 1,9 Mio. Hektar Steppe würden im Falle eines positiven Bescheids des UNESCO-Welterbekomitees langfristig gesichert.
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