Sommertour in den Karrendorfer Wiesen

Minister Dr. Till Backhaus besichtigt im Rahmen seiner Sommertour unsere Naturerbe-Fläche Karrendorfer Wiesen und begutachtet die Moorrestaurierungsmaßnahmen im Küstenüberflutungsmoor

Die Karrendorfer Wiesen, eine Eigentumsfläche der Michael Succow Stiftung im Nationalen Naturerbe bei Greifswald, sind Alleskönner. Das besondere Küstenüberflutungsmoor mit natürlicher Küsten- und Überflutungsdynamik bietet auf 350 ha seltenes Salzgrasland, welches seltene Tier- und Pflanzenarten beheimatet, insbesondere typische Salzwiesenpflanzen. Wat- und Wasservögel brüten, rasten und überwintern hier. Gleichzeitig legen die wachsenden Salzweidentorfe Kohlenstoff fest.

„Leider wurden die zuvor noch regelmäßig überfluteten Salzweiden in den 70er Jahren eingedeicht, entwässert und mehrfach umgebrochen. Gravierender Moorschwund und ein dramatischer Verlust der hier einst typischen Tier- und Pflanzenarten waren die Folge. 1995 wurden die Karrendorfer Wiesen wieder ausgedeicht. Projektträger damals war die Abteilung Naturschutz des Landesamtes für Umwelt und Naturschutz. 2016 ist das Gebiet als Bestandteil des Nationalen Naturerbes ins Eigentum der Michael Succow Stiftung übergegangen. Ich bin der Stiftung sehr dankbar, dass sie mit ihrer Kompetenz im Moor- und Naturschutz hier Verantwortung übernommen hat“, erläuterte Dr. Till Backhaus, Umwelt-, Klima- und Landwirtschaftsminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

Die Succow Stiftung plante und realisierte u. a die Verbindung der vom Fahrdamm zerschnittenen Priele (Verrohrung) und die Reaktivierung verlandeter Priele der Wiesen. Dadurch, und mit einer gezielten Mahd und intensiverer Beweidung der noch mit Schilf bestandenen Flächen, wurden die Voraussetzungen für die Wiederansiedlung von Salzgrasland verbessert. Bestehende Stacheldrahtzäune wurden umgebaut, so dass sich das Verletzungsrisiko für Vögel verringert und die Stiftung investierte in die Besucherlenkung.

Das Moorschutzprojekt „Optimierung der Hydrologie des Prielsystems der Karrendorfer Wiesen" wird durch die Förderrichtlinie Naturschutz in Mecklenburg-Vorpommern mit Kofinanzierung der Europäischen Union gefördert. Im Wettbewerb UN-Dekade-Projekt des Jahres 2023 wurden die Karrendorfer Wiesen unter den Top-10 als herausragendes Beispiel für Moorrestauration ausgezeichnet. In unserem neu gestarteten Projekt “Gemeinsam Mee(h)r Natur in Vorpommern wagen im Hotspot 30", gefördert über das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz des Bundesumweltministeriums, werden wir die Restaurationsmaßnehmen auf weitere Bereiche der Wiesen ausweiten.