Zwanzig Umweltorganisationen unter dem Dach des Deutschen Naturschutzrings (DNR), darunter auch die Succow Stiftung, fordern in einem Positionspapier von Parlament und Rat der Europäischen Union, natürliche Kohlenstoffspeicher und -senken – also auch Moore - besser zu schützen und im Einklang mit dem Arten- und Naturschutz auszubauen. Dafür muss der Entwurf der neuzufassenden Verordnung für Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft (Land Use, Land-Use Change and Forestry - LULUCF) nachgeschärft werden. Sonst ließe sich das Ziel der Klimaneutralität auf EU-Ebene bis 2050 und auf nationaler Ebene bis spätestens 2045 nicht erreichen, betonen die Organisationen.
In einem gemeinsamen Positionspapier schlagen sie unter anderem vor, das veranschlagte Ziel einer Speicherung von 310 Millionen Tonnen klimaschädlicher Treibhausgasemissionen durch natürliche Senken mindestens zu verdoppeln.
Da Senken bis 2035 mehr Kohlenstoff binden als die Quellen freisetzen müssen, muss auch das Reduzieren von Emissionen aus der Nutzung ein gleichbedeutendes Ziel sein, also zum Beispiel der Stopp von Moorentwässerung und deren Wiedervernässung. Die LULUCF-Verordnung muss Berichtspflichten für Kategorien für Wälder, Äcker, Grünland und Feuchtgebiete enthalten, damit Maßnahmen beurteilt und angepasst werden können.
Die EU-Kommission hatte Mitte Juli dieses Jahres ihre Vorschläge für die veränderte LULUCF-Verordnung als Teil des „Fit-for-55“-Klimapakets vorgelegt. Damit soll die bestehende Gesetzgebung an die neuen Klimazielen für 2030 und 2050 angepasst werden. Nun müssen EU-Parlament und Rat ihre Positionen finden und verhandeln, um dann einen rechtverbindlichen Beschluss herbeizuführen. Die Succow Stiftung als Partner im Greifswald Moor Centrum wird sich gemeinsam mit vielen anderen Organisation weiter für ehrgeizige und umfassende Ziele einsetzen.