Auf 809 Hektar, die in der Vergangenheit für die Land- und Forstwirtschaft entwässert wurden, werden Restaurationssmaßnahmen durchgeführt. Das Schließen von Entwässerungsgräben und die daraus resultierende Wasserstandsanhebung wird eine Wirkung auf 4.000 bis 5.000 Hektar des Moores haben, die derzeit durch die Trockenlegung beeinträchtigt werden. Die Mineralisierung der Torfe und die damit verbundenen Treibhausgasemissionen werden gestoppt. Darüber hinaus wird die Lebensraumqualität für Pflanzen- und Tierarten in Moorgebieten in dem ausgewiesenen Natura2000-Gebiet verbessert. Nach gründlicher technischer Planung wird die Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen 2023 beginnen und 2026 abgeschlossen sein. Die PlanBe-Stiftung finanziert das Vorhaben, Projektkoordination und -betreuung erfolgen durch die Michael Succow Stiftung, die fachliche Planung und Durchführung der Renaturierungsarbeiten vor Ort in Estland übernimmt die Estnische Landesforstverwaltung (RMK).
Die Succow Stiftung wird die in Estland umgesetzten Maßnahmen mit den Erfahrungen von ihren eigenen Moorstandorten in Nordostdeutschland unterstützen, um möglichst erfolgreiche Restaurationspraktiken einzusetzen. Solche Projekte sind wichtige Leuchttürme für die Ausweitung der Moorwiedervernässung in ganz Europa. Die Wiedervernässung sollte nicht auf Naturschutzgebiete beschränkt bleiben, vielmehr sind auch Maßnahmen zur Eindämmung der CO2-Emissionen aus derzeit entwässerten Moorstandorten erforderlich, die land- und forstwirtschaftlich sowie für den Torfabbau genutzt werden. Daher müssen Lösungen entwickelt und der politische Rahmen angepasst werden, um die Umsetzung für Landnutzer und -eigentümer zu ermöglichen. Gemeinsam mit Partnern in den drei baltischen Ländern bündeln die Succow Stiftung die Bemühungen zur Sensibilisierung und Beratung im Projekt Kohlenstoffbindung durch baltische Moorlandwirte im Rahmen des Europäischen Klimainitiative (EUKI) der Bundesregierung.
Die Succow Stiftung und PlanBe leisten Pionierarbeit bei der international privat finanzierten Wiederherstellung von Mooren, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Insbesondere für moorreiche Länder wie die baltischen Staaten, die mit Hunderttausenden Hektar trockengelegter Moore konfrontiert sind, kann eine solche Zusammenarbeit ein Modell sein, um nationale Aktivitäten zur Emissionsminderung durch private Beiträge zu unterstützen. RMK leistet den größten Beitrag zu Naturschutzarbeiten in Estland und hat zusammen mit seinen Partnern in den letzten fünf Jahren mehr als 17.000 Hektar Moor und halbnatürliche Lebensräume wiederhergestellt.