Im Biosphärenreservat (BR) Indawgyisee in Myanmar hat die Bioreiskooperative im Dezember 2020 ihre neue Reis-Verarbeitungseinheit pünktlich zur aktuellen Reiserntesaison in Betrieb genommen. Trotz der Corona-Pandemie hat das Projekt zur Unterstützung des BR Indawgyisee im letzten Jahr gute Fortschritte gemacht. Die Umstellung der Bauern auf Bioreisanbau geht schneller voran als vorgesehen. Bereits 177 Bauern (davon 160 zertifiziert nach partizipativem Garantiesystem) wenden biologische Anbaumethoden an, so dass auf insgesamt 380 ha Bioreisanbau im BR betrieben wird.
Dies ist nicht nur wichtig für die Ökologie des Sees und seinen Erhalt als Habitat für Wasservögel, denn Nährstoffeinträge werden so deutlich reduziert. Auch das Einkommen der Bauern wird dadurch gestärkt, denn Reis ist die Haupteinkommensquelle in der Region. Auch die Anreicherung degradierter Wälder in der Pufferzone über Gemeindewaldwirtschaft konnte zwischen den Lockdowns konsequent vorangetrieben werden: fast 60,000 Setzlinge einheimischer Baumarten wurden von den Nutzergruppen produziert und gepflanzt.
In diesem Zuge werden auch über Gemeindewaldzertifikate klare Zugangsrechte zur Ressource Wald an die lokale Bevölkerung übertragen. Dies ist in Myanmar essentiell, wo Landgrabbing nach wie vor ein Problem darstellt. Die Unterstützung und der Aufbau von Nutzerorganisationen wie Gemeindewaldgruppen, Bioreiskooperative, dörfliche Fischereimanagementkomitees und Ökotourismusgruppen ist ein Fokus unseres Projekts. Deren Stärkung und Ausbildung ist auch als Beitrag zur Sicherung von Zugangsrechten der lokalen Bevölkerung an Ressourcen und damit zur Demokratisierung der Ressourcennutzung gedacht. Unter der aktuellen Situation der Machtübernahme durch das Militär ist die Zukunft kooperativer Ansätze im Ressourcenmanagement unklar. Aber diese Ansätze sind jetzt wichtiger denn je.