Paludikultur in der Ukraine: UNDP veröffentlicht Kompendium mit Greifswalder Expertise

Der Norden der Ukraine steht im Mittelpunkt eines ehrgeizigen Projekts, das sich der Wiedervernässung von Mooren und dem Klimaschutz widmet. Die Michael Succow Stiftung (MSF), Partner des Greifswald Moor Centrum, arbeitet gemeinsam mit dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) an dem Projekt „Förderung eines nachhaltigen Weidemanagements und des Ökosystemschutzes in Nordukraine“. Finanziert wird das Vorhaben vom Global Environment Facility (GEF) und der FOLUR-Plattform. Ziel des Modellvorhabens ist es, die Bewirtschaftung von drei Millionen Hektar auf ökologische Landwirtschaft umzustellen, um Treibhausgasemissionen zu reduzieren, die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern und bedrohte Arten zu schützen.

 

Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist die Paludikultur, die einzige nachhaltige Form der Bewirtschaftung nasser Moorflächen, die durch die Wiedervernässung und Nutzung der Moore dazu beiträgt, Kohlenstoffemissionen zu minimieren. Wendelin Wichtmann und Olga Denyshchyk, beide von der Michael Succow Stiftung wurden damit beauftragt, die Machbarkeit der Paludikultur in der Ukraine zu prüfen, beziehungsweise  die spezifischen Bedingungen der Ukraine zu beücksichtigen. Die beiden führten eine umfassende Analyse durch und stellten ein wissenschaftlich basiertes Kompendium zusammen, das nun auf Ukrainisch verfügbar ist.

Das Kompendium richtet sich an Landwirt*innen, lokale Gruppen, Wissenschaftler*innen und die Zivilgesellschaft und bietet fundierte Empfehlungen für die Umsetzung umweltfreundlicher landwirtschaftlicher Praktiken auf wiedervernässten Mooren. Es verbindet ökologische Lösungen mit wirtschaftlicher Effizienz und ist die erste umfassende Sammlung wissenschaftlicher Informationen zur Paludikultur in der Ukraine, einer Methode, die bereits in mehreren EU-Ländern erfolgreich praktiziert wird.

Die Michael Succow Stiftung arbeitet außerdem eng mit lokalen Akteur*innen zusammen, um die vielversprechendsten Gebiete für die Entwicklung der Paludikultur in der Ukraine zu identifizieren. Das Projekt fand seinen Höhepunkt in einer Konferenz, bei der alle wichtigen Interessengruppen zusammenkamen, um die Ergebnisse zu diskutieren und die weitere Zusammenarbeit für eine nachhaltige Landnutzung zu fördern.