Mit der Empfehlung wurde ein entscheidender Meilenstein zum Schutz von über 3 Millionen Hektar winterkalter Wüsten Zentralasiens erreicht. Die zur Einschreibung empfohlene transnationale Stätte umfasst 10 Komponenten in sechs Schutzgebieten auf dem Gebiet Kasachstans, Turkmenistans und Usbekistans. Um sich ein Bild vom Zustand der Gebiete zu machen, hat die IUCN diese im Herbst 2022 bereist und vor Ort evaluiert.
In ihrem Evaluierungsbericht bekräftigt die IUCN den „außergewöhnlichen universellen Wert“ (engl. Outstanding Universal Value, kurz OUV) der nominierten Stätte, der die Einschreibung als Welterbe begründet.
Die nominierten Komponenten sind demnach in ihrer Gesamtheit repräsentativ für die winterkalten Wüsten von Turan und umfassen die intakteste Beispiele an Wüstenökosystemen innerhalb von Schutzgebieten.
Die winterkalten Wüsten von Turan stellen ein herausragendes Beispiel dar für die Entwicklung von terrestrischen Ökosystemen unter extremen Klimabedingungen und für die Evolution von Überlebens- und Anpassungsstrategien von Pflanzen und Tieren als fortlaufende ökologische und biologische Prozesse. Zudem beherbergt die Stätte eine sehr spezifische und vielfältige Flora und Fauna, deren Schutz von globaler Bedeutung ist.
Betont wurde die Bedeutung der winterkalten Wüsten von Turan als Lebensraum weltweit bedrohter Huftiere, wie des Asiatischen Wildesels, der Kropfgazelle, der Saiga oder des Urial. Einzigartig sind ebenso die weiträumigen Saxaul-Wälder der Region, die eine wichtige CO2-Senke darstellen und damit eine große Rolle spielen im Kampf gegen den globalen Klimawandel.
Mit der empfohlenen Einschreibung würde eine Lücke geschlossen – die winterkalten Wüsten sind derzeit das einzige Biom der Welt ohne eine einzige Weltnaturerbestätte.