Es ist wichtig und Auftrag des Naturschutzes, diese Arten zu schützen. Neben der Wiederherstellung und dem Erhalt der Lebensräume ist eine naturschutzfachlich gebotene Maßnahme die Reduzierung der Beutegreifer wie Rotfuchs, Waschbär, Marderhund und Dachs, da diese Arten die Gelege, Jungvögel und auch die Altvögel fressen.
Die genannten Prädatoren (Beutegreifer) ziehen in derselben Zeit wie Vögel eigene Junge auf. Durch diesen erhöhten Nahrungsbedarf vervielfacht sich die Gefahr für die Bodenbrüter. Daher ist es wichtig, kurz vor Beginn der Brutzeit im Frühjahr eine sogenannte Baujagd durchzuführen. Dann haben die Beutegreifer ihre Reviere besetzt, aber selbst noch keine Jungen. Es rücken im Allgemeinen im Laufe der Brut- und Setzzeit keine anderen Individuen der entsprechenden Arten nach. Damit ist keine weitere Störung durch Baujagden im Laufe des Jahres nötig.
Unter Baujagd versteht man das Aufspüren und Stellen von Rotfuchs, Marderhund und Dachs in ihren unterirdischen Bauanlagen, um diese schließlich vor Ort erlegen zu können. Zum Aufspüren und Stellen kommen besondere Hunde zum Einsatz, das Erlegen übernehmen geeignete Jäger*innen. Dabei wird Stress für die Beutegreifer, der das nicht auszuschließende Maß übersteigt, vermieden. Alle Handlungen erfolgen daher schnell und zielgerichtet.
Für die Baujagd auf den eigenen Flächen engagiert die Succow Stiftung jährlich speziell geschulte Baujäger*innen mit einem großen Erfahrungsschatz und sehr gut ausgebildeten Jagdhunden, um eine maximal schonende und tierschutzgerechte Entnahme der Beutegreifer zu gewährleisten. Die diesjährige Baujagd wurde im Laufe eines Tages professionell, störungsarm und erfolgreich durchgeführt.
Auf dem Koos kam das offenbar einzige Fuchspaar nebst einem Waschbären als Fallenfang, auf den Karrendorfer Wiesen ein Fuchs und auf den Kooser Wiesen (Nachbarrevier) eine Fuchsfähe sowie zwei bereits stark von Räude betroffene Marderhunde zur Strecke.
Die Anwesenheit von Wildschweinen, welche als Allesfresser die Gelege von Bodenbrütern ebenfalls nicht verschmähen, wurde im Zuge der Baujagd durch weitere Jäger*innen mit ihren Hunden kontrolliert. Nach dem vorangegangenen hohen Wasserstand im Greifswalder Bodden, was zu einer teilweisen Überflutung der Flächen führte, konnten aber keine Schwarzkittel oder deren Spuren auf den Wiesen und in den Schilfpartien der Stiftungsflächen festgestellt werden.
Wir danke den beiden Baujägern Jan und Dirk, die einen langen Weg, Kosten und Mühen auf sich genommen haben, um uns beim Schutz der Küstenvögel zu unterstützen.
Nun hoffen wir auf eine erfolgreiche Brutsaison.