Mongolische Gobi offiziell für UNESCO-Welterbe nominiert

Mit Einreichung der Welterbenominierung für die Mongolische Gobi bei der UNESCO in Paris hat unser Projekt, das die mongolische Regierung bei der Erarbeitung unterstützt hat, einen großartigen Abschluss gefunden.

Die Nominierung der Mongolischen Gobi als UNESCO-Welterbe war ein herausforderndes Vorhaben. Zahlreiche Hürden, divergierende Interessen, riesige Gebiete und ein ehrgeiziger Zeitplan machten den Prozess besonders anspruchsvoll. Umso größer war die Freude bei der Michael Succow Stiftung, ihren mongolischen Partnern und allen Beteiligten, als die UNESCO bestätigte, dass die Nominierung erfolgreich die Vollständigkeitsprüfung bestanden hat. Das bedeutet, dass das Nominierungsdossier offiziell akzeptiert wurde und nun einer detaillierten fachlichen Prüfung durch die Fachleute der IUCN und des Welterbekomitees unterzogen wird.

Das nominierte Gebiet umfasst sechs Schutzgebiete mit einer Gesamtfläche von über 8,3 Millionen Hektar – einschließlich Pufferzonen sogar 12 Millionen Hektar. Das entspricht der Fläche von Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen zusammen. Einige dieser Gebiete gehörten einst zu den weltweit größten Schutzgebieten und zählen auch heute noch zu den ausgedehntesten. Sie bewahren einmalige Lebensräume und Arten, darunter:

  • 80 % der weltweiten Population des Kulan (Asiatischer Wildesel)
  • Das Takhi (Przewalski-Pferd), das in der Wildnis ausgestorben war und erfolgreich aus europäischen Zoos wiederausgewildert wurde
  • Das Wildkamel und der Gobi-Bär, beide als vom Aussterben bedroht (CR) eingestuft und weltweit nur in der Mongolischen Gobi in freier Wildbahn zu finden

Zusammen mit mongolischen und internationalen Wissenschaftler*innen reisten wir über 8.000 km durch die mongolische Wüste entlang der chinesischen Grenze. Ziel war es, die Naturschutzsituation zu analysieren, bestehende Managementmaßnahmen zu überprüfen und aktuelle sowie potenzielle Bedrohungen für den außergewöhnlichen universellen Wert (engl. OUV) zu identifizieren. Dabei führten wir zahlreiche Meetings, Interviews, Konsultationen und Workshops durch, um eine fundierte Nominierung sicherzustellen.

Da die Mongolei in diesem Jahr zwei Nominierungen eingereicht hat, aber nur eine pro Jahr bearbeitet werden kann, wird die Entscheidung des Welterbekomitees zur Mongolischen Gobi voraussichtlich im Sommer 2027 getroffen – basierend auf der Prüfung und Empfehlung der IUCN.

Um unseren Einsatz für den Schutz der letzten intakten Landschaften und Ökosysteme der Erde weiter zu verstärken, haben wir die Welterbepatenschaft ins Leben gerufen. Mit dieser möchten wir nicht nur unser Ziel erreichen, bis 2030 mindestens 10 Millionen Hektar weiterer Welterbegebiete zu schützen, sondern auch die Naturschutzarbeit in diesen Gebieten langfristig sichern. So stellen wir sicher, dass unsere Verpflichtungen für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen – ganz im Sinne des Mottos der Michael Succow Stiftung: „Erhalten, Haushalten, Werthalten“ – mit den nötigen Ressourcen ausgestattet sind.

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