Moor-Feldtage zeigen Erfolge und Herausforderungen von Moorwiedervernässung und nasser Moorbewirtschaftung in MV

2023/2024 hat das MoKKa-Projekt eine Reihe von Moor-Feldtagen angeboten. Besucht wurden bereits umgesetzte und geplante Moorprojekte, um vor Ort von den Erfahrungen der Umsetzenden zu lernen.

Die Moor-Feldtage 2023/2024 sollten dazu dienen Fachwissen zu vermitteln, Erfahrungen aus der Praxis kennen zu lernen und Akteure zu vernetzen. Hierfür wurden verschiedene Moorprojekte vor Ort besucht. Zum Bespiel Projektflächen der Landgesellschaft M-V mbh und der OSTSEESTIFTUNG. Die Moor-Feldtage richten sich vorrangig an regionale Akteure aus den Bereichen Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Verwaltung, Wasser- und Bodenverbände, Gemeinden, sowie Dozent*innen der beruflichen und universitären Aus- und Weiterbildung in MV, stehen aber allen Interessierten offen.

Die letzten Moor-Feldtage stehen vor der Tür!  Am 18. September und 8. Oktober finden die letzten Moor-Feldtage statt. Am 18. September, in Zusammenarbeit mit dem Biosphärenreservatsamt Schaalsee, dem WBV Boize-Sude-Schaale und dem LWB Bobzin, besuchen wir Moorflächen im Biosphärenreservat Schaalsee.  Im Niedermoor bei Woez wird vorgestellt, wie mithilfe der „Moorschonenden Stauhaltung” Moorflächen für die landwirtschaftliche Nutzung erhalten werden können. Im Roggendorfer Moor wird das Projekt zum Schutz des Hochmoores vorgestellt und die aktuelle Baustelle besichtigt. Am 8. Oktober findet ein Moor-Feldtag in der Großen Rosin statt, kombiniert mit dem Workshop „Urlaub im Moor“. Die Veranstaltung wird in Kooperation mit der Landgesellschaft MV mbH und dem Naturpark Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See organisiert.

Christina Lechtape, Koordinatorin des MoKKa-Projekts, zieht ein äußerst positives Fazit der Moor-Feldtage. “Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf unserer Moor-Feldtage. Wir hatten so viele Teilnehmende, oft mehr als wir erwartet haben! Insgesamt bisher bereits so 330 Personen, wobei einige auch wirklich mehrmals dabei waren. Ich glaube, den Leuten hat neben dem Wissen, das sie mitnehmen konnten, und der Möglichkeit, sich alles einmal ganz genau vor Ort anzuschauen und den Fachleuten vor Ort direkt ihre Fragen stellen zu können, ganz besonders auch die Networking-Funktion der Feldtage gefallen. Das ging meistens schon morgens vor der Exkursion los, viele kamen schon eine Stunde vor Beginn, um sich direkt mit ihren Kolleg*innen aus anderen Bereichen oder Behörden auszutauschen, neue Kontakte zu knüpfen oder bei den Fußwegen dem örtlichen Landwirt einmal auf den Zahn zu fühlen, wie das denn alles so ist bei ihm mit dem Moor. Die Mittagspausen, die wir immer möglichst nah an den Standorten bei lokalen Gaststätten oder direkt dem Landwirt selber angeboten haben, wurden auch gut genutzt dafür…. Das hat mich echt gefreut, zu sehen, wie das Moorthema die Menschen bewegt, zusammenbringt, und auch verbindet. Trotz aller Kontroverse, die wir ja auch bewusst ermöglichen wollten”

Das MoKKa-Projekt nähert sich seinem Abschluss, und wir möchten alle herzlich einladen, dabei zu sein! 

Am 07. November 2024 findet die Abschlusstagung MENSCHEN.MACHEN.MOORE. in Schwerin statt. Alle Teilnehmer*innen der Feldtage und natürlich auch alle weiteren Interessierten sind herzlich willkommen.

Als besonderes Highlight gibt es am 6. November 2024 von 15-17 Uhr noch eine Exkursion ins Grambower Moor – unser kleiner, aber spannender, vorläufig letzter „Moor-Feldtag“. Für weitere Informationen kontaktieren Sie sehr gerne Christina Lechtape (christina.lechtape@succow stiftung.de).

Kurzübersicht aller Moor-Feldtage

27.4.2023Moor-Feldtag im Polder Bad Sülze in Kooperation mit der Landgesellschaft MV mbh und dem Gut Bad Sülze
23.06.2023Moor-Feldtag im Polder Drammendorf
08.09.2023Großer Feldtag „Paludikultur und mehr“ in Neukalen in Kooperation mit den Projekten Paludi-PROGRESS und PRINCESS des GMC
15.05.2024Moor-Feldtag im Polder Sandhagen und in der Friedländer Großen Wiese in Kooperation mit der Landgesellschaft MV mbh, dem WBV Friedland und dem ZALF
07.06.202Moor-Feldtag im Forstamt Dargun in Kooperation mit der Landesforstanstalt MV
21.06.2024Moor-Feldtag im Polder Rochow bei Ueckermünde
18.09.2024Moor-Feldtag im Woezer Niedermoor und im Roggendorfer Moor in Kooperation mit dem BR-Amt Schaalsee, dem WBV Boize-Sude-Schaale und dem LWB Bobzin 
08.10.2024Moor-Feldtag in der Großen Rosin mit Workshop „Urlaub im Moor“ in Kooperation mit der Landgesellschaft MV mbh und dem Naturpark Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See
06.11.2024Exkursion ins Grambower Moor im Rahmen von MENSCHEN.MACHEN.MOORE. in Kooperation mit dem Förderverein Grambower Moor e.V.

 

Weiterführende Links:
MoorWissen
MoKKa Projekt

 

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Beim ersten Moor-Feldtag im April 2023 haben 30 Teilnehmer*innen die Moorwiesen im „Polder III Bad Sülze“ besucht, einem 534 Hektar großen Gebiet im Flusstalmoor der Recknitz. Dort wurden 2015 Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt, um natürliche Überflutungs- und Grundwasserverhältnisse wiederherzustellen. Der lokale Landwirt stellte sein Bewirtschaftungskonzept vor und sprach auch sehr offen Herausforderungen und Probleme bei vorgeschriebenen Mähdtechnik und im Umgang mit den behördlichen Anforderungen an. Foto: Michael Succow Stiftung Im Juni 2023 ging es zum Polder Drammendorf auf der Insel Rügen. Dort wurde die Planung und Umsetzung der Renaturierung eines Küstenüberflutungsmoores durch die OSTSEESTIFTUNG vorgestellt. Den 15 Teilnehmenden konnte beispielhaft gezeigt werden, wie die Zusammenarbeit mit der lokalen Gemeinde und den Landbewirtschaftenden gelingen und positiven Effekte für Naherholung und Naturtourismus erzielt werden können. Foto: Michael Succow Stiftung Im September 2023 fand der große Feldtag „Paludikultur und mehr“ auf der 10 ha großen Versuchsfläche für Rohrkolbenanbau in Neukalen statt. Gemeinsam mit den Projekten Paludi-PROGRESS, PRINCESS und Weiteren des Greifswald Moor Centrum wurden den ca. 180 Besucher*innen Einblicke in die Umsetzung von Paludikultur gegeben, von der Flächeneinrichtung bis zur Verwertung. Zudem wurde über Biodiversität, Torfzustand und Treibhausgas-Messungen sowie Planung und Umsetzung der Wasserstandsanhebung und Kapazitätsaufbau für den Moorklimaschutz informiert. Foto: Michael Succow Stiftung Weiter ging es im Mai 2024 mit einem Besuch des Polder Sandhagen und zur Friedländer Großen Wiese. Im Polder Sandhagen, einer Schlüsselprojektfläche im Rahmen des vom Bund geförderten Modellvorhabens „PaludiMV“, lernten die 50 Teilnehmer*innen die Planungen und erste Maßnahmenumsetzungen zur Anpassung der Wasserstände und zur Umstellung auf Paludikultur kennen. In der Friedländer Großen Wiese konnten die Herausforderungen von Wasserbereitstellung und -Management für die Moorwiedervernässung und Landbewirtschaftung anschaulich gezeigt und diskutiert werden. Foto: Michael Succow Stiftung Im Juni 2024 wurden in Kooperation mit der Landesforstanstalt MV mit 30 Interessierten Moorflächen im Forstamt Dargun besucht. In Finkenthal, wurde das Ende 2021 wiedervernässte Quellmoor Lüttwisch, eine 22 Hektar große Waldwiese, gezeigt und diskutiert, welche Maßnahmen ergriffen werden könnten, um die Wasserstände dort zu optimieren. Im Altkalener Wald wurden 4 kleinere Waldmoore jüngst im Rahmen einer Ökokontomaßnahme wiedervernässt. Einige weitere Flächen konnten mangels Zustimmung der betroffenen Eigentümer*innen nicht umgesetzt werden. Es wurde gemeinsam geschaut und diskutiert, welche Erfolge in den vernässten Flächen bereits zu sehen sind und ob sich die gewählten Bauweisen bewährt haben. Foto: Michael Succow Stiftung Beim Feldtag im Polder Rochow nahe der Stadt Seebad Ueckermünde im Juni 2024 hat die OSTSEESTIFTUNG den 30 Teilnehmer*innen gezeigt, wie sie in Zusammenarbeit mit der Stadt Seebad Ueckermünde und dem örtlichen Landwirt die Restaurierung dieses Polders plant. Dabei soll mit einer schrittweisen Wasserstandsanhebung gearbeitet werden. Klar wurde: aufgrund der starken entwässerungsbedingten Moorsackungen bietet die herkömmliche Landbewirtschaftung wenig Perspektiven. Stattdessen sollen Naherholung und Tourismus durch Wanderwege, Aussichtsturm und Infotafeln gefördert werden. Foto: Michael Succow Stiftung