Moorstrategien im Fokus: Neuer Policy Brief zu Moorpolitik

Unser neuer Policy Brief hebt die Bedeutung eines verstärkten Austauschs über europäische Moorschutzpolitik, nationale Moorschutzstrategien und eine europäische Moorschutzinitiative hervor.

Moore sind von entscheidender Bedeutung für Klimaschutz, Biodiversität, Wasserhaushalt und Nährstoffkreislauf. Obwohl sie nur 3–4 % der Erdoberfläche bedecken, speichern sie ein Drittel des weltweiten Boden-Kohlenstoffs und fungieren somit als natürliche Kohlenstoffsenken. Doch Entwässerung und nicht nachhaltige Landnutzung bedrohen diese wertvollen Ökosysteme und setzen ihre ökologischen Funktionen aufs Spiel. 

In Anerkennung ihrer Bedeutung haben mehrere europäische Länder nationale Moorstrategien entwickelt. Dennoch bleibt der gesamteuropäische Austausch über wissenschaftliche und zivilgesellschaftliche Organisationen hinaus bislang unterentwickelt. Um diese Lücke zu schließen, zielt das EUKI-Projekt "Building the European Peatlands Initiative: A Strong Alliance for Peatland Climate Protection in Europe" darauf ab, die europäische Zusammenarbeit zu stärken und politische Strategien über Landesgrenzen hinweg zu harmonisieren. 

“Damit Moore weiterhin essenzielle Ökosystemdienstleistungen erbringen und zu den Klimazielen beitragen können, müssen sie priorisiert, geschützt, renaturiert und nachhaltig bewirtschaftet werden. Sie verdienen eine prominente Rolle auf der globalen politischen Agenda. Die Global Peatlands Initiative hat die Gründung der Europäischen Moorschutzinitiative unterstützt, um die europäische Zusammenarbeit zu fördern, Investitionen zu beschleunigen und politische Strategien grenzüberschreitend anzugleichen.”  

(United Nations Environment Programme – Global Peatlands Initiative)

Der veröffentlichte Policy Brief betont, dass eine der größten Hürden für eine großflächige Moorrestaurierung die Finanzierung ist. Während öffentliche Mittel eine zentrale Rolle spielen, werden private Investitionen zunehmend wichtiger. Erste Länder zeigen bereits das Potenzial marktbasierter Ansätze. Allerdings führt die langsame Akzeptanz aufgrund von Unsicherheiten über Landnutzungsänderungen und finanzielle Risiken dazu, dass langfristige Anreize und regulatorische Klarheit erforderlich sind, um Restaurierungsmaßnahmen zu steigern. 

Darüber hinaus erfordert eine effektive Moorrestaurierung einen verstärkten Dialog und Wissensaustausch zwischen den europäischen Staaten. Eine europäische Moorstrategie, die auf transnationaler Zusammenarbeit basiert, könnte politische Kohärenz fördern, ein günstiges Investitionsumfeld schaffen und Restaurierung erleichtern. Angesichts der Vielfalt von Moorökosystemen ist ein maßgeschneiderter Ansatz notwendig. Zwar sind Moore in zentrale EU-Politiken integriert, doch bestehen innerhalb dieser Widersprüche, die zu Zielkonflikten führen und eine angemessene Moormanagement erschweren. Ein koordinierter europäischer Ansatz ist essenziell, um Strategien anzugleichen, langfristige Finanzierung zu sichern und bessere Restaurierungsergebnisse zu erzielen. 

Durch die Förderung der europäischen Zusammenarbeit, die Integration des Moorschutzes in umfassendere politische Rahmenwerke und die Mobilisierung finanzieller Ressourcen kann Europa eine globale Vorreiterrolle im Moorschutz und in der nachhaltigen Landnutzung einnehmen. 

Das Projekt wird in Partnerschaft zwischen Eurosite, der Michael Succow Stiftung / Greifswald Moor Centrum, CEEweb und ELO umgesetzt und im Rahmen der Europäischen Klimaschutzinitiative (EUKI) finanziert. EUKI ist ein Finanzierungsinstrument des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Der EUKI-Ideenwettbewerb für Projektvorschläge wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH durchgeführt. Das übergeordnete Ziel der EUKI ist es, die Klimakooperation innerhalb der Europäischen Union (EU) zu stärken, um Treibhausgasemissionen zu reduzieren.