Ende Juni haben das Europäische Parlament, der Agrarministerrat und die EU Kommission im Trilog einen Entschluss zur künftigen Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union getroffen. Er berücksichtigt den Schutz von Mooren stärker als zuvor. Erstmals wird auch Paludikultur erwähnt. Endlich – nach unserem jahrelangen Hinwirken gemeinsam mit vielen Partnern aus ganz Europa!
Wieviel ist damit wirklich gewonnen? Das bleibt unsicher. Es soll zwar kein Landwirt seine Prämien verlieren, wenn er auf Paludikultur umstellt. Doch nasse Nutzung gilt weiterhin nicht voll als landwirtschaftliche Tätigkeit. Beihilfen bleiben erhalten, wenn diese Maßnahmen zum Erreichen nationaler Ziele zu Biodiversität und Klimaschutz beitragen. Dies muss jedoch erst mit komplizierten Ausnahmeregelung bestätigt werde, was eine Anwendung unattraktiv für Landwirte machen könnte. Auch sind außer Torfmoosen bisher keine Pflanzenkultur dafür anerkannt.
Trotz allem ein Schritt in die richtige Richtung, wenn auch eher ein kleiner. Jetzt muss die EU-Entscheidung in Nationale Strategiepläne der Mitgliedsstaaten zur Umsetzung übersetzt werden. Damit stellt sich auch die Frage, wie die Förderung von Paludikultur dann vor Ort ausgestaltet wird. Dies geschieht voraussichtlich bis Ende 2021. Mit anderen Nichtregierungsorganisationen halten wir weiterhin ein scharfes Auge darauf!