Die mongolischen Wüsten Große und Kleine Gobi sind aufgrund ihrer Ausdehnung, Vielfalt und Unberührtheit weltweit einzigartig. Die Gobi-Gebiete beherbergen eine außergewöhnliche Anzahl von seltenen Pflanzen- und Tierarten – darunter Wildkamele, Wildesel, Przewalski-Pferde, Gobibären, Luchse und Schneeleoparden – sowie eine enorme Bandbreite an intakten Wüstenlandschaften und geologischen Ausprägungen.
Die Regierung der Mongolei hatte die mongolische Gobi bereits 2014 in die Vorschlagsliste der UNESCO-Welterbekonvention aufgenommen. Das Ministerium für Umwelt und Tourismus der Mongolei bat Deutschland nun um Unterstützung bei der Ausarbeitung eines anspruchsvollen Nominierungsdossiers für die UNESCO, für welches die Succow Stiftung mit ihrer langjährigen Expertise zur Verfügung steht und unterstützt.
Im Laufe des Projekts werden die einzigartigen Ökosysteme mit ihren Reichtümern, Besonderheiten und Arten kartiert und aufgelistet sowie die entscheidenden Bedrohungen für das Ökosystem und die Arten der vorzuschlagenden Welterbestätte analysiert. Ziel ist es, bestehende und zukünftige Bedrohungen, beispielsweise durch Bergbau und Transportwesen, zu verringern.
„Eine erfolgreiche Welterbenominierung der Wüste Gobi wird Entscheidungsträger*innen vor Ort ermutigen, in den Schutz der Landschaft zu investieren und deren Management weiter zu verbessern. Außerdem kann es die Verfügbarkeit von zusätzlichen internationalen Mitteln zur Stärkung des Schutzgebietssystems fördern“, so Jens Wunderlich, Arbeitsgruppenleiter für Schutzgebiete bei der Succow Stiftung.
Die Deutsche Stiftung Welterbe unterstützt das Projekt durch einen Kofinanzierungsanteil. Gegründet von den Hansestädten Stralsund und Wismar, unterstützt sie gefährdete Welterbestätten außerhalb Deutschlands und trägt so zur Ausgewogenheit der Welterbeliste bei.
Thomas Beyer Vorstandsvorsitzender der Deutschen Stiftung Welterbe: „Es gibt nur wenige Orte auf dieser Welt, die eine so beeindruckende Landschaft und eine so einzigartige Natur aufweisen, wie die Wüste Gobi. Es ist wichtig, dieses Ökosystem zu erhalten und wir unterstützen den Antrag daher sehr gern.“
Das Projektteam wird Wissenschaftler*innen, Nichtregierungsorganisationen und die Zivilgesellschaft miteinbeziehen, um mit Hilfe ihres Engagements eine umfangreiche und langzeitliche Daten- und Wissensbasis über Arten und Ökosysteme der Gobi zu erschließen. So kooperiert die Succow Stiftung bei der Erarbeitung des Dossiers mit renommierten Organisationen wie der International Takhi Group Mongolia (ITG), dem Mongolian Bird Conservation Center (MBCC) und der Inland Norway University of Applied Sciences, Department of Forestry and Wildlife Management (INN).
Das Projekt wird aus Mitteln des Beratungshilfeprogramms (BHP) in den Ländern Mittel- und Osteuropas, des Kaukasus und Zentralasiens sowie in anderen Nachbarländern der Europäischen Union gefördert. Es wird vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) und dem Umweltbundesamt (UBA) betreut.