Das TASH am Institut für Botanik der Akademie der Wissenschaften Usbekistans in Taschkent beherbergt die größte Sammlung von Herbarbelegen in Zentralasien. Es gehört zu den 100 größten Herbarien der Welt. Die Sammlung enthält mehr als 1,5 Millionen Pflanzenbelege, die in den vergangenen 180 Jahren in allen Regionen Zentralasiens gesammelt wurden. Dazu gehören viele Typus-Belege von herausragendem Wert, da auf solchen Belegen die Beschreibung und Nomenklatur von Organismen basiert.
Die Digitalisierung der Herbarbelege des TASH findet im Rahmen des Projektes „Virtual Flora of Central Asia – CAViF“ statt. Dabei haben Wissenschaftler*innen des Instituts für Botanik der Akademie der Wissenschaften Usbekistans, der Universität Greifswald und der Michael Succow Stiftung (Greifswald) eng zusammengearbeitet. Herbarien sind Archive getrockneter und akribisch dokumentierter Pflanzen. Sie bilden das Archiv der Flora einer Region oder eines Landes und bieten damit jeder interessierten oder fachlich befassten Person die Möglichkeit, sich über die aktuelle oder vergangene Verbreitung von Pflanzen bis in das kleinste morphologische Detail zu informieren. Sie sind damit etwa vergleichbar mit Eisbohrkernen aus der Arktis oder Spektralaufnahmen des Universums.
Entscheidend ist, dass diese einzigartigen Archive in einem guten Erhaltungszustand sind und für die Zugänglichkeit in einer global vernetzten Wissenschaftscommunity auch digital und online verfügbar sind. Auf diese Weise können die Daten mit weiteren Biodiversitäts- und Umweltdaten verbunden werden und zu neuem Wissen beitragen.
Die Online-Version des digitalen Herbariums TASH und der Virtual Guide to the Flora of Uzbekistan wurden seit 2018 über das Projekt „Virtual Flora of Central Asia – CAViF“ erstellt und im Rahmen des Förderprogramms „Pilotmaßnahmen für Partnerschaften in Wissenschaft, Forschung und Bildung mit den Ländern Zentralasiens und des Südkaukasus" umgesetzt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert wird.