Kasachstan, Turkmenistan und Usbekistan sind zu ca. 60 % von Wüsten bedeckt, Usbekistan und Turkmenistan allein jeweils sogar zu mehr als 80%. Die winterkalten Wüsten sind durch extreme Klimabedingungen und damit einhergehend mit einer großen Diversität endemischer Arten geprägt. Sie bilden einen Lebensraum für zahlreiche bedrohte Tierarten und die Saxaul-Wälder der Region stellen eine wichtige CO2-Senke dar, die eine globale Bedeutung im Klimasystem haben. Weltweit einzigartig ist auch der Sukzessionsprozess, der durch die Neubesiedlung des ausgetrockneten Bodens des Aralsees durch Flora und Fauna die jüngste Wüste der Welt – die Aralkum-Wüste – entstehen lässt.
Seit über zwei Jahren arbeiten Kasachstan, Turkmenistan und Usbekistan an einer Nominierung der Welterbestätte, die sich über das Territorium aller drei Länder erstreckt. Nun wurden die Unterlagen erfolgreich bei der UNESCO in Paris eingereicht. Bis zur Entscheidung durch die UNESCO ist es noch ein weiter Weg, denn die Welterbekommission berät darüber erst im Juni 2023. Mit einer möglichen Einschreibung wäre jedoch eine große Lücke geschlossen, denn die winterkalten Wüsten sind das einzige Biom der Welt ohne Weltnaturerbestätte.
Die Nominierung wird von der Michael Succow Stiftung im Rahmen der Central Asian Desert Initiative (CADI) unterstützt. Weitere Durchführungspartner sind die Universität Greifswald und die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen. Das Bundesumweltministerium finanziert die Initiative wie auch die Nominierung im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative.